2019–2022: HECTOR
HECTOR – Schlüsselkompetenzen für den Tourismus der Industriekultur
Das Projekt HECTOR zielte darauf ab, die Beschäftigungsfähigkeit junger Europäer*innen (18-30 Jahre) mit einer Qualifizierung im Tourismussektor zu verbessern, indem ihnen Kernkompetenzen und eine Spezialisierung im Erlebnistourismus für das industrielle Erbe vermittelt wurden.
Das HECTOR-Projekt zielte auf einen spezifischen Bereich des Tourismus: das industrielle Erbe, von dem in Europa immerhin 20 Stätten im Zusammenhang mit Industrie, Produktion und Technologie auf der Welterbeliste stehen. Das Industrieerbe bietet interessante Fallstudien und ist aus kultureller Sicht relevant, da es die sozioökonomische und soziokulturelle Entwicklung einer Gemeinschaft reflektiert. Zudem bietet die Inwertsetzung des Industrieerbes eine Chance für eine nachhaltige Entwicklung. Diese Merkmale machen das industrielle Erbe zu einem wertvollen Gut, da es aus touristischer Sicht in ein Erlebnispaket entwickelt werden kann, das Verbindungen zu Menschen und Orten herstellt und einen zugänglichen und nachhaltigen Tourismus fördert.
Dazu entstand das HECTOR-Curriculum: Es identifizierte notwendige Fähigkeiten, Kompetenzen und Kenntnisse im Einklang mit den Markttrends und in Anbindung an das industrielle Erbe, und es berücksichtigte auch transversale Fähigkeiten, die von Arbeitgeber*innen als gravierende Defizite bemängelt werden.
Neun Einrichtungen aus Italien, Slowenien, Bulgarien, Spanien, Österreich, Deutschland und Belgien entwickelten Trainingsmaterialien, um junge Touristiker*innen speziell für die touristische Inwertsetzung des industriellen Erbes zu qualifizieren. Kultur und Arbeit war dabei einziger deutscher Partner. Koordiniert wurde HECTOR von der italienischen Unione dei Comuni Amiata Val d’Orcia – Parco Museo Minerario di Abbadia San Salvatore.
Die Qualifizierung erfolgte durch einen Online-Kurs und eine Sommerschule. Durch einen multidisziplinären Ansatz wurden die Teilnehmer*innen bei der Erstellung einer „Industrial Heritage Experience Toolbox“ unterstützt, d.h. eines Angebots, das es Tourist*innen ermöglicht, sich mit Menschen und Orten zu verbinden, deren Geschichte, Gewohnheiten und Traditionen von der lokalen industriellen Entwicklung geprägt sind. Aus Fortbildungssicht ist dies ein innovativer Ansatz, der ein neues Profil definiert, mit einem Schwerpunkt auf nachhaltigem und barrierefreiem Tourismus sowie transversalen Fähigkeiten wie Problemlösung, Unternehmertum und Kommunikation.
Besuchen Sie die Projekt-Website: HECTOR – Industrial Heritage as key Competences for Tourist OperatoR
Das Trainingsprogramm ist hier kostenfrei zugänglich (nur in englischer Sprache)
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Projektnummer: 2019-1-IT01-KA202-007768
Eine Fachjury des Tourismus-Verbands Baden-Württemberg prämierte unser Projekt HECTOR mit dem Innovationspreis Tourismus 2024. Als eines von drei nominierten Projekten setzte sich HECTOR gegen insgesamt 27 mitbewerbende Projekte durch und errang den 3. Platz der Auszeichnung.